Reiseinfos
zu Südafrika!

Bereits seit vielen Jahren träumte ich davon, Kapstadt zu besuchen und durch Südafrika zu reisen. Im Jahr 2003 war es dann endlich soweit, ich war am Ziel meiner Träume angelangt und fuhr von Kapstadt aus mit dem Mietwagen mehrere Wochen durch das große Land.

Seit dieser Zeit kehre ich regelmäßig in die Stadt am Kap zurück, die heute ein zweites zu Hause für mich geworden ist. Ich fühle mich einfach pudelwohl hier. Sobald ich den Flughafen verlasse stellt sich ein Gefühl des Angekommen sein ein.

Insgesamt ein Jahr verbrachte ich während meines Architekturstudiums in Kapstadt. Eine enorme Herausforderung war dabei für mich die Mitarbeit am Athlone – Stadion, das wie viele andere Gebäude für die Fußball WM 2010 errichtet wurde.

Ich habe in Kapstadt nicht nur viele tolle Menschen, sondern auch die Stadt mit all Ihren Facetten kennen und lieben gelernt. Für mich ist es die schönste Stadt der Welt und die Eindrücke und Erfahrungen wirken lange in mir nach. Zu Hause in Deutschland denke ich oft an den Tafelberg als Wahrzeichen der Stadt, an die vielen wunderschönen Strände, aber auch an das leckere Essen und natürlich an den guten Wein.

VW-Chicco-Antje-Nessler

Obwohl ich oft mehrere Wochen im Jahr in Kapstadt verbringe, ist mir noch nie langweilig geworden. Es gibt zahlreiche Aktivitäten und Ausflüge die ich unternehmen kann.

In diesem Artikel möchte ich Euch meine 6 Geheimtipps für die schöne Stadt ans Herz legen, welche Euch die Traumstadt von einer ganz anderen Seite zeigen werden.

1. Company’s Garden

Im Jahr 2006 verging kein Tag, an dem ich nicht den schönsten und ältesten Park in Kapstadt in meiner Mittagspause besuchte. Ich arbeitete in einem Architekturbüro, das nur wenige Meter entfernt in der berühmten Long Street lag.

In der größten Mittagshitze liebte ich es unter den alten schattenspendenden Bäumen Platz zu nehmen und dem viel stimmigen Vogelgezwitscher zu lauschen. Eichhörnchen huschten durch den Park und beäugten neugierig meine mitgebrachten Brote. Während ich entspannt auf meiner Bank saß sprang eines dieser kleinen niedlichen Tiere plötzlich neben mich und schaute mich frech an. Doch kaum hatte ich mich bewegt war es vorsichtshalber schon wieder hinter dem nächsten Baum verschwunden.

Obwohl der Park mitten im Stadtzentrum liegt und umgeben ist von vielen historischen Gebäuden verirrt sich kaum ein Tourist hierher. Oft bleibt einfach zu wenig Zeit, um im Park spazieren zu gehen oder die Ruhe in einem Cafe zu genießen.

Vor allem in den Sommermonaten lohnt sich ein Besuch um für ein paar Stunden der drückenden Hitze zu entkommen.

Öffnungszeiten:
März – November: 7:00 Uhr – 19:00 Uhr
Dezember – Februar: 7:30 Uhr – 20:30 Uhr

Im Park und im Restaurant gibt es kostenloses Wifi!

Adresse: Public Gardens, 19 Queen Victroia Street, City

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Companys-Garden-Südafrika-Nessler-Eichhörnchen

2. Rundflug mit dem Helikopter

Einmal wollte ich es wagen und mir Kapstadt von oben anschauen. Für viele ist ein Helikopterflug sicher ein Himmlisches Vergnügen, ich aber war schon Stunden vor meinem Flug total aufgeregt.

Ich habe beim Fliegen einfach immer ein mulmiges Gefühl und fahre deshalb oft lieber mit dem Auto oder gehe zu Fuß. Gerade bei Fernreisen könnte diese Art der Anreise aber sehr lange dauern. Deswegen entscheide ich mich doch wieder für das Flugzeug oder in diesem Fall für den Helikopter.

Meine sorgenvollen Gedanken konnte ich zunächst nicht ganz abschütteln und das obwohl beste Wetterbedingungen vorausgesagt waren. Sonnenschein und kaum Wind, beinah zu perfekt. Am Nachmittag fuhr ich mit dem Auto zur Waterfront und lief zum Helikopter. Die meisten Rundflüge starten von hier. Ich nahm links am Fenster Platz und wartete mit Herzklopfen darauf, das wir endlich abhoben. Zum Glück war ich nicht alleine, denn wir saßen zu dritt im Helikopter. Nur wenige Minuten später vergaß ich meine Angst und blickte begeistert von oben auf Kapstadt. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das Greenpoint Stadion, die Waterfront, der Tafelberg, der Lions Head und der Signal Hill zogen an mir vorbei.

Gerade noch rechtzeitig erinnerte ich mich an die Kamera in meiner Hand und konnte einige schöne Aufnahmen schießen.

Total aufgekratzt und völlig begeistert befand ich mich 15 Minuten später schon wieder am Boden. Ein unvergessliches Erlebnis!

Fazit & Preise:

Ich hatte mich entschieden den günstigsten und kürzesten Rundflug zu buchen. Obwohl die Zeit sehr kurz ist sieht man unglaublich viele Sehenswürdigkeiten von Kapstadt. Dieser Schnupperflug kostet umgerechnet ca. 80 Euro pro Person.

Ich empfehle den Flug gleich in den ersten Urlaubstagen zu buchen um so einen schönen Überblick über Kapstadt zu bekommen. Zurück am Boden kannst du dich viel besser in der Stadt orientieren.

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Rundflug-Lions-Head-Nessler-Antje

3. Sommerkonzerte im Kirstenbosch Garden

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Kirstenbosch-Garden_Konzert

In den südafrikanischen Sommermonaten, also von Ende November bis Anfang April, finden im Botanischen Garten jährlich die legendären Open- Air- Konzerte statt.

An einem späten Sonntagnachmittag zog es mich zusammen mit tausenden Kapstädtern in den Park. Dank der großen und ansteigenden Rasenfläche ist die Bühne auch von den hinteren Reihen aus noch gut zu erkennen.

Während des Konzerts genießen viele Besucher bunte Leckereien aus dem mitgebrachten Picknickkorb. Natürlich darf auch eine Flasche des guten südafrikanischen Weins nicht fehlen.

Viele nationale Künstler unterschiedlichster Musikrichtungen sind schon live auf der Bühne aufgetreten. Die bekannte Band „Mango Groove“ performt bei ihren Auftritten regelmäßig den Song „Lions Sleep Tonight“ und schaffte es, dass selbst ich das Tanzbein schwang.

Mein Ticket für eines der legendären Konzerte kaufte ich oft schon Tage im Voraus. Ich kann jedem nur empfehlen, so zeitig wie möglich online auf der Seite des Botanischen Garten seinen Lieblingskünstler zu buchen.

Wer Pech hat und kein Ticket mehr bekommt, der sollte dem Garten dennoch einen Besuch abstatten. Langweilig wird es hier zwischen all den exotischen Pflanzen und unter den großen schattigen Bäumen nie. Zu bewundern ist hier auch die Nationalblume Südafrikas – die Protea.

Erreichbar mit:
Auto oder Taxi, tagsüber auch mit dem
Hop-on-Hop-off Bus

Öffnungszeiten des Parkes:

Konzertbeginn: 17:30 Uhr (zeitiges Kommen sichert die besten Plätze in der Nähe der Bühne)

Parkmöglichkeiten:
Kostenlose Parkplätze befinden sich in der Nähe

4. Wanderung auf den Chapman’s Peak

Der Chapman’s Peak Drive verbindet heute Hout Bay mit Nordhoek und ist eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Entlang der Route bieten sich zahlreiche Parkbuchten für einen Fotostopp an. Die sagenhaften Aussichten sind unbeschreiblich schön.

Ich befahre den Drive immer wieder – trotz der vielen Kurven die sich um die schroff abfallenden Felsen schlängeln. Die Straße selbst ist schmal und darf nur langsam befahren werden. Im Sommer bleibt oftmals auch gar nichts anderes übrig, denn dann stauen sich die vielen Pkw und Busse auf der Strecke.

Die Einheimischen nennen die Panoramastraße liebevoll den Chappie’s und es gibt viele Parkplätze die zum Verweilen einladen. Mit dem Auto ist es natürlich sehr bequem die Strecke zu fahren, doch noch beeindruckender ist es auf den Chapman’s Peak zu wandern.

Wer auf den Chapman’s Peak wandern will, der umgeht die sonst fällige Mautgebühr. Einfach am Kassenhäuschen Bescheid geben und mit dem Auto bis zum Startpunkt fahren. Der Einstieg zum Wanderweg ist von der Straße aus nicht erkennbar, liegt aber auf halbem Weg zwischen der Toll Station und der Passhöhe des Chapman’s Peak Drive. Es befindet sich dort ein weiterer Kontrollpunkt und kurz danach ein kleiner Parkplatz, wo ein Schild auf den Bergpfad hinweist.

Der Trail ist nicht markiert und beginnt sehr steil.

Ich bin oft erst in den späten Nachmittagsstunden gewandert, denn es gibt keine schattenspenden Bäume entlang des Weges. In der Mittagshitze kann dieser Aufstieg eine echte Herausforderung werden.

Schon nach gut 30 Minuten erreicht man den Sattel, von dem sich bereits atemberaubende Aussichten auf die schöne Bucht von Hout Bay und den Chapman’s Peak Drive bieten.

Zwischen all den Fynbos Pflanzen war es angenehm ruhig dort oben und ich nahm auf einem der großen Steine Platz. Ich ließ mir Zeit mit fotografieren und stieg erst eine gute Stunde später wieder ab.

 

9_Chapman's Peak
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Wer mag kann auch die letzten Höhenmeter bis zum Sattel noch erklimmen und von dort wieder absteigen. Ich nehme aber an den meisten Tagen denselben Weg zurück um nicht an der Straße zurück zu meinem Auto laufen zu müssen.

Die kurze Wanderung ist anstrengend, aber die umwerfende Aussicht entschädigt für jede Mühe. Wichtig ist das ihr ausreichend Wasser mitnehmt.

Fazit:

Aufgrund zahlreicher Regenfälle und herabfallender Felsbrocken muss der Chapman’s Peak Drive immer wieder gesperrt werden. Ein Schild am Beginn der Straße weist darauf hin ob der Pass geöffnet ist.

Erreichbar mit: Auto

Parkmöglichkeiten:
Kostenlose Parkplätze entlang der Strecke, die aber in den Sommermonaten von November bis Anfang März oft überfüllt sind

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5. Ein Abend auf dem Signal Hill

Der Signal Hill zählt zu den beliebtesten Orten in Kapstadt um den Sonnenuntergang zu genießen.

Bereits am späten Nachmittag versammeln sich hunderte von Personen auf dem kleinen Berg und betrachten fasziniert den rotglühenden Ball, der langsam im Meer versinkt. Ein einmaliges Schauspiel. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis hinüber nach Robben Island.

Ich bin immer schon am frühen Nachmittag auf dem Signal Hill, denn es gibt nur wenige Parkplätze. Etwa eine Stunde bevor die Sonne untergeht bricht oft ein kleines Verkehrschaos aus, sogar Reisebusse bahnen sich auf der schmalen Straße ihren Weg bis nach oben.

Oben angekommen sitzen bereits hunderte Einheimische und Touristen am beliebten Aussichtspunkt. Ich suche mir immer frühzeitig ein abgelegeneres Plätzchen um die fantastische Stimmung mit einem Gläschen Wein in der Hand in Ruhe zu genießen.

Erreichbar: Auto oder Taxi – Hop-on-Hop-off-bus

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6. District Six Museum

Schon als ich das kleine Museum betrat fühlte ich mich um einige Jahre zurückversetzt.

Bei meinem Rundgang tauchte ich ein in den ehemaligen sechsten Bezirk, dem District Six. Es hängen unzählige alte Straßenschilder und Fotografien an den Wänden die das Leben der Bewohner dokumentieren. Menschen aller Hautfarben und Herkunft lebten hier zusammen.

Im Jahr 1966 wurde der Bezirk dem Erdboden gleichgemacht um ein „weißes“ Wohngebiet entstehen zu lassen, das allerdings nie gebaut. Mehr als 60.000 Menschen wurden in die Cape Flats (Townships) zwangsumgesiedelt.

Die Bilder, die in den kleinen detailgetreuen Zimmern hängen, dokumentieren die Verzweiflung der Bewohner. Viele saßen verzweifelt auf ihren gepackten Koffern?

Heute führen ehemalige Bewohner durch das Museum und geben einen authentischen Eindruck vom einstigen Leben im District Six.
Sie erzählen von vergangenen Zeiten und von den Verbrechen der Apartheid.

Leider liegt das ganze Areal heute brach und kein einziges Haus wurde hier gebaut. Nur ein paar Obdachlose haben sich angesiedelt, die derzeit noch geduldet werden. Die Gegend ist einsam und wirkt verlassen.

Info’s und Tickets gibt’s hier: districtsix.co.za

District Six Museum
25a Buitenkant Street | District Six | Kapstadt |

Öffnungszeiten:
Montag von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr und
Dienstag bis Samstag von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Erreichbar: Auto oder Taxi – Hop-on-Hop-off-bus

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Schlussbemerkungen | Fazit

Die schöne Stadt am Kap ist einer der wenigen Orte auf der Welt, die ich bereits mehrfach bereist habe. Ich liebe nicht nur die beeindruckende Natur mit dem Tafelberg, den 12 Aposteln und dem Lions Head, sondern auch die raue Küste mit den endlosen Sandstränden.

Viele Touristen verweilen nur wenige Tage in Kapstadt. Viel zu kurz für einen Besuch und es ist leicht die enorme Kluft zwischen Arm und Reich zu ignorieren. Wertvoll ist es sicher, an einer geführten Townshiptour teilzunehmen. Die Besuche dienen dem Verständnis der Menschen füreinander, fördert den Respekt und die gegenseitige Anerkennung. Es ist ein klein wenig Völkerverständigung und Abbau von Vorurteilen auf beiden Seiten.

Für mich ist die Stadt mit all ihren Facetten die schönste Stadt der Welt. Es wird sicher nicht lange dauern, bis ich wieder dorthin zurückkehre.

Weiterführender Hinweis:

In meinem Bildband „Mit Kamera und Notizbuch durch Kapstadt“ zeige ich auf 86 Seiten nicht nur meine schönsten Bilder, sondern erzähle in 18 Geschichten von meinen persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen in Kapstadt.

Ich berichte zum Beispiel ausführlich von meinen Wanderungen, die mich u.a auf den Tafelberg oder ans Kap der guten Hoffnung führten. Ich erzähle wie ihr Euren Ausflug nach Robben Island plant und gebe Euch Tipps für die schönsten Spots zum Sonnenuntergang.

Zwei Reisetipps für Kapstadt findest du hier am Ende meines Berichts. Ausführliche Reisetipps auf über fünf Doppelseiten kannst du in meinem Bildband nachlesen.

Den Bildband zum Preis von 30 Euro (inkl. Mwst.) kannst du direkt bei mir bestellen

Anfrage an: info@architekturfotografie-nessler.de

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